K r e b s
Elektronenmikroskopische Aufnahme eines keulen- förmigen Lymphozyten, der eine wesentlich grö- ßere Krebszelle angreift
Krebs, was ist
das? Durch das Wort Krebs werden die verschiedensten bösartigen
Zellwucherungen, die alle Teile und Organe des Körpers erfassen können, benannt.
So entstehen Blutkrebse z.B. Leukämien, oder sog. solide Tumore
(Gewebsneubildung), für alle Bereiche des Körpers. Jedes Organ besteht aus
besonderen Zellen mit speziellen Aufgaben, denen sie gerecht werden müssen. Im
Erbmaterial sind diese Funktionen und Aufgaben gespeichert. In ihrer
regelmäßigen Entwicklung, Funktion und Wachstum können im Körper auch Zellen
entarten und in einer ständigen Auseinandersetzung mit dem Immunsystem durch das
Abwehrsystem als solche erkannt und eliminiert werden. Das Unschädlichmachen der
entarteten Zellen ist eine normale Funktion des Immunsystems. Es kann Jahre
dauern bis sich ein Krebs entwickelt. Ob ein Tumor bösartig ist, hängt davon ab,
aus welchen Zellen er hervorgeht und welcher Defekt im Erbmaterial aufgetreten
ist. Gutartige Tumore wachsen nicht in die Nachbarorgane hinein. Bösartige
Tumore dringen in die Zellverbände der benachbarten Gewebe ein und zerstören
sie. Bei bösartigen Krebsen wachsen die veränderten Zellen ungehemmt in alle
Richtungen, es besteht ein erheblich gesteigerter Stoffwechsel.
Krebs bei Kindern und Jugendlichen Die Bedeutung
der Krebserkrankungen im Kindesalter wird immer noch unterschätzt. Nach
offiziellen Angaben ist nach dem Unfalltod die zweithäufigste Todesursache in
der Bundesrepublik eine Krebserkrankung. Es erkranken in Deutschland jährlich
etwa 2000 Kinder und Jugendliche neu an einer Leukämie oder einem bösartigen
Tumor. Die Krebserkrankungen sind im Kindes- und Jugendalter anders als beim
Erwachsenen und müssen daher auch in anderer Form behandelt werden. Wenn früher
fast jedes betroffene Kind verstarb, können heute durch die medizinischen
Erkenntnisse 2 von 3 Kindern, die an einem bösartigen Tumor leiden, geheilt
werden. Die Krankheit kann ohne vorherige Warnzeichen auftreten. Meist ähneln
die ersten Anzeichen der Erkrankung den Symptomen vieler sog. normalen
Kinderkrankheiten wie Fieber, Abgeschlagenheit u. Appetitlosigkeit. Vom Haus-
und Kinderarzt wird nach intensiven Untersuchungen der Verdacht auf eine
bösartige Ursache gestellt. Der Patient wird dann möglichst rasch einem
kinderonkologischen Zentrum vorgestellt.
Die
sogenannten Krebs-Warnsignale Folgenden Beschwerden können
Hinweise auf eine allgemeine Erkrankung geben, aber unter Umständen auch
Anzeichen einer entstehenden Krebserkrankung darstellen.
- Bluthusten, Bluterbrechen
- Blutiger Ausfluß aus der Scheide zwischen den Perioden, nach dem
Geschlechtsverkehr oder nach den Wechseljahren
- Blut im Urin, Blut oder Schleim im Stuhl
- Ekel vor bestimmten Speisen (z.B. Fleisch)
- Gewichtsverlust
- Jede neu auftretende Hautveränderung, besonders an Körperstellen, die der
Sonne ausgesetzt sind
- Anhaltende Schmerzen, Knochenschmerzen
- Knoten am Hals, unter der Achsel oder in den Leisten
- Knoten im Hoden
- Knoten in der Brust, Formveränderungen u. Einziehungen der Brust und
Brustwarze, anhaltende Entzündungen der Brust, Flüssigkeitsabsonderungen
(insbesondere blutiger Art) aus der Brustwarze
- Länger als 6 Wochen anhaltender Husten und andauernde Heiserkeit
- Länger als sechs Wochen anhaltende Veränderung der Verdauung: Wechsel
zwischen Durchfall und Verstopfung, bleistiftartiger Stuhl
- Müdigkeit und Leistungsabnahme in der letzten Zeit
- Warze, Muttermal oder Leberfleck auf der Haut, die ihr Aussehen verändern
- Wunden oder Geschwüre, die trotz Behandlung nur langsam oder ungenügend heilen
Krebs −
Risikofaktoren Eindeutige Ursachen für Krebserkrankungen sind
nicht gesichert. Es gibt jedoch Risikofaktoren, die den Krebs begünstigen:
- Krebserkrankungen in der Familie, genetische Disposition
- Fettes oder gepökeltes Fleisch relativ regelmäßig gegessen, angeschimmelte
Nahrungsmittel, Schwermetalle in Gemüse, Obst, Getreide, Innereien, Fleisch
und Fisch
- Regelmäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, häufiger Sonnenbrand
- Umwelt- und Wohngifte wie Aflatoxin, Amine, aromatische
Kohlenwasserstoffe, Asbest, Chromsalz, Kreuzkraut, Alkaloide,
Diäthylstilböstrol, Nickel u.a.
- Radioaktive Strahlen in der Luft
- Die eigene Lebensführung, Dauerbelastung, Streß, langanhaltende Konflikte,
unterdrückte Aggressionen
- Häufig wechselnder Sexualpartner bzw. Partner mit häufig wechselndem
Geschlechtsverkehr
- Virusinfektionen (Papillomavirus)
- Eigene Krebserkrankungen
Das Krebsrisiko kann erheblich
eingeschränkt werden, wenn die krebserzeugenden oder krebsfördernden Speisen,
Genußmittel und Gifte gemieden werden. Die richtige Ernährung und Lebensweise
verringern das Krebsrisiko.
Krebs −
Früherkennung − Vorsorgeuntersuchungen. für Frauen
−und Männer (gesetzlich vorgeschrieben)
- ab dem 20. Lebensjahr, jährlich für Frauen − Abstrich vom
Gebärmutterhals mit visueller Beurteilung des Muttermundes und der äußeren
Genitale
Tastuntersuchungen des inneren Genitale
- ab dem 30 Lebensjahr, jährlich für Frauen − Tastuntersuchungen der
Brust und Achselhöhle für Frauen und Männer minus; Hautuntersuchungen
- ab dem 45. Lebensjahr, jährlich für Frauen und Männer −
Tastuntersuchungen des Mastdarmes und Tests auf unsichtbare Blutspuren im
Stuhl
für Männer − Tastuntersuchungen der Prostata
- Ultraschall und/oder Mammographie der Brust nach Festlegung durch den Arzt
Vorschläge der Deutschen Krebsgesellschaft und Deutschen
Krebshilfe
Diagnostik − Früherkennung und Therapiekontrolle
Es gibt nur wenige Bluttests, die zur Früherkennung
geeignet sind:
1. |
Optischer Erythrozyten − Test (OET über GOÄ) nach Linke s.O. |
2. |
Bestimmung der zytoplasmatische Antigene der weißen Blutkörperchen
|
3. |
Blutbild und Lymphozytendifferenzierung (Info:
Laborpraxis für Immunologie in Nbg.) |
4. |
Tumormarker − nach Tumorart Auswahl der relevanten Marker |
5. |
Bestimmung des Totalen Antioxidantienstatus (TAOS) und der
Glutathion-Peroxidase (über GOÄ) |
6. |
NK-Zell-Differenzierung |
7. |
Bildgebende Verfahren |
Immuntherapie nach Krebs
Es ist heute gesichertes Wissen, daß entartete Zellen in Jedem Menschen zu
jeder Zeit vorhanden
sind und daß es eine ständige Auseinandersetzung zwischen dem Immunsystem
und dem
"Fremden" (Viren, Bakterien, Parasiten usw.) und auch Tumorzellen gibt.
Das bedeutet
grundsätzlich, daß die Entwicklung eines Tumors auf der Basis eines
Ungleichgewichtes
zwischen Abwehrleistungen des Immunsystems und entarteten Zellen entsteht.
Aus diesem Grunde gilt es, daß Immunsystem, welches auf vielfältige Weise
mit dem
Nervensystem, dem Hormonsystem, dem Stoffwechsel (z.B. Redoxpotential),
dem
Mineralhaushalt, dem Vitaminhaushalt verbunden ist, besonders nach
Krebserkrankungen zu
stabilisieren. Dabei sind bei einer Immuntherapie auch grundsätzlich
diese Zusammenhänge zu
berücksichtigen.
Unter einer erheblichen psychischen Belastung, einer Operation, einer
Tumortherapie
(Bestrahlung, Chemotherapie) wird das Immunsystem sehr stark belastet und
reduziert.
Besonders die zellzerstörende Tumortherapie schädigt nicht nur den Tumor,
sondern auch das
für die Erhaltung des Organismus wichtige Immunsystem.
Während und unter der Tumortherapie sollte immer eine immunrestaurative
und
immunaktivierende Behandlung mit definierten Phyto-/ Organtherapeutika,
Vitaminen,
Spurenelemente (besonders Selen) vorgenommen werden. Dabei ist unbedingt
der Zustand
des Immunsystems, welches therapiert werden soll, zu berücksichtigen.
Es kann nicht sein,
daß in einem sehr stark abgestimmten System "hineintherapiert" wird. Durch
falsch angewandte
Immunmodulationen ist eine Reduzierung der Immunabwehr gegeben und damit
kann ein
Tumorrezidiv möglich werden.
Vor jeder Immunmodulation ist eine
Einschätzung des
Immunsystems und die Erfassung der immunkompetenten Zellen
erforderlich. Zur
Erfassung der jeweiligen immunolgischen Situation bzw. des Ausgleiches
von
Immunzelldysfunktionen und hinsichtlich eines optimalen Therapiekonzeptes
sollten das
Blutbild und die Lymphozytendifferenzierung (u.U. die Immunglobuline und
das CRP)
herangezogen werden.
In Anbetracht der Tatsache, daß die Erkrankung an einem Karzinom
grundsätzlich als ein
chronisches Leiden, das der ständigen Überwachung bedarf angesehen werden
muß, sollte in
Zusammenarbeit von betreuendem Arzt und Immunologen für den Patienten die
optimale
Therapieform gefunden werden.
Vor jeder Immuntherapie ist die Erfassung und die Einschätzung der Funktionsweise des
Immunsystems erforderlich.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Erkrankung an einem Krebs grundsätzlich als ein
individuelles chronisches Leiden, das der ständigen Überwachung und möglicherweise
spezifischen Therapie bedarf, angesehen werden muss, sollte in Zusammenarbeit von
betreuendem Arzt und Immunologen für den Patienten die optimale immununterstützende
Therapieform gefunden werden.
Erfahrungen haben gezeigt, dass der Patient durch grundsätzliche Veränderungen seines
Lebensstils das Abwehrsystem des Körpers stärken kann. Nicht unwesentlich dabei sind die
Ernährungsgewohnheiten. Der Patient kann durch eine ausgewogene, vollwertige Ernährung und
geeignete "Nahrungsergänzung" das Allgemeinbefinden und die Verträglichkeit der medizinischen
Therapien erheblich verbessern.
Aktivierung der Abwehrleistungen insbesondere der Natürlichen Killerzellen
durch Eberrauten Kraut (Herba abrotani)
Vor relativ kurzer Zeit beobachteten Wissenschaftler der Univ. Köln bei
professionellen
Sportlern, daß es bei häufigen krankheitsbedingten Ausfällen zur
deutlichen Abnahme
immunkompetenter Zellen sowie deren Aktivität kommt. Verschiedene
Präparate mit
stimulierendem Effekt auf lymphatische Zellen wurden geprüft, u.a. auch ein Tee aus der
Eberraute (Herba abrotani).
Es stellte sich ein deutlicher Einfluß auf die für die Abwehr im Organismus mit zuständigen
Zellen die sog. NK-Zellen u. a. immunkompetenten Zellen heraus.
Herba abrotani Tee wird aus Artemisia abrotanifolium ( Eberraute) gewonnen.
Die Kulturen der
Eberraute kommen heute vor allem in Südeuropa, Vorderasien und China vor.
In Deutschland
war diese Pflanze allgemein im Mittelalter verbreitet, heute finden wir sie als Zierpflanze in
unseren Gärten.
1956 wurde die Pflanze auf ihre Inhaltsstoffe untersucht. Es wurden
ätherische Öle, Gerbstoffe,
Bitterstoffe, Fenchen, Sabinen u.a. beschrieben. Empirisch wird Herba
abrotani als homöo-
pathisches Arzneimittel angewendet. Zum Anwendungsgebiet gehören neben
Entwicklungsstörungen bei Kindern, Hauterkrankungen, Gicht, Rheumatismus
und chronische Entzündungen.
Aufgrund des jetzt bekannt gewordenen Effektes auf die NK-Zellen und deren Aktivität wurde
der Tee bei Patienten mit Tumoren unter den verschiedenen Therapieformen angewendet.
Überraschend dabei war, daß die weißen Blutkörperchen und die Lymphozyten nicht den oft
gefürchteten niedrigen Wert erreichten, daß die Patienten die Behandlungen der Chemotherapie
und der Bestrahlung besser überstanden und damit unter und nach der Tumortherapie auch
subjektiv eine bessere Lebensqualität besaßen.
Selenbehandlung bei Krebs
Es wird immer wieder herausgestellt, daß die Anwendung von Selen bei Krebs bei
Tumorpatienten unbedingt erforderlich ist.
| Die Mondgöttin Selene |
Die Hauptquelle für Selen ist in Deutschland tierisches Eiweiß (insbes. Schweinefleisch) und
weniger pflanzliches Eiweiß. Zur besseren Versorgung der Bevölkerung erlauben die
Fütterungsbestimmungen in Deutschland seit einigen Jahren den Zusatz von
Selen im Kraftfütter. Nach
Empfehlungen sollten die Menschen 20 bis 100 μg Selen pro Tag zuführen,
was mit der heutigen
Ernährung allgemein nicht erreicht wird. In Deutschland beträgt die
durchschnittliche Selenaufhahme 30 μg für Frauen und 40 μg für Männer.
Durch die vielfach einseitige Ernährung
dürften diese Werte oft nicht einmal erreicht werden.
Es ist bekannt, daß sich die chemischen Eigenschaften des Selens
unterscheiden. Die höchste
Wirksamkeit in den Zellen wird durch das Natriumselenit erreicht.
Das vielfach im Handel
angebotene Selen als Selenhefen hat eine verminderte Wirksamkeit, da es nicht in dieser Form in
den Zellstoffwechsel eingeschleust werden kann.
Eine Selenbehandlung bewirkt:
- Ausgleich eines Selenmangels
- Stabilisierung des Immunsystems
- Bindung der durch eine Narkose entstandenen Radikale
- Verminderung der Nebenwirkungen von Chemo- bzw. Strahlentherapie
- Vorbeugung der Tumorneubildung
- Verminderung des ödemvolumens und der Erysipelbildung beim Lymphödem.
Selen ist Bestandteil der antioxidativen Schutzsysteme, die außerordentlich wichtig für die
Funktion des Immunsystems sind. Tumorpatienten haben allgemein niedrige Selenspiegel und
eine Verminderung des erförderlichen Enzyms der sog. Glutathionperoxidase.
Die Kombination
von Eberrautentee und Natriumselenit -Therapie wirkt sich positiv auf den Gesamtzustand
und damit auf die Lebensqualität des Patienten aus.
Normbereiche des Selensspiegels |
EDTA-Blut |
Serum |
erniedrigt |
unter 85 |
unter 65 |
optimal |
121 - 162 |
101 - 135 |
Für Tumorpatienten ist ein Selenspiegel im Serum von > 100 μg/l und im
EDTA-Blut von > 121 μg/l anzustreben.
Eine Kontrolle des Blutspiegels sollte 1/2- bis 1-jährlich erfolgen.
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