Typ − I − Allergie − Diagnostik in
der Durchflußzytometrie


Quantitativer Test zur klinischen Routineanalyse der Allergen
-induzierten basophilen Degranulation



Dieser Test dient zur Diagnostik der Sofort − Typ − Allergien durch Medikamente oder bei denen die Hauttestung, der RAST-Test (serol.spez. IgE-Bestimmung) keine Ergebnisse gebracht haben und die Notwendigkeit eines Lymphozyten-Transformations-Testes (LTT) in Frage gestellt ist. Da auch natürliche Allergene in jeder Art und Form (nicht gasförmig) eingesetzt werden können, sind Provokations − Teste nicht mehr in jedem Fall erforderlich.

Prinzip: Der Test ermöglicht die Bestimmung der allergenspezifischen Aktivierung von basophilen Granulozyten. Die bei allergischen Typ-I-Reaktionen entstandenen Antikörper der Klasse E binden an hochaffine Fc,I-Rezeptoren in der Membran der Gewebemastzellen und basophilen Leukozyten. Erneuter Kontakt mit dem gleichen Allergen (Antigen) führt dann zur Brückenbildung − benachbarte Antikörper auf der Oberfläche von sensibilisierten Zellen werden durch Antigenmoleküle kreuzvernetzt. Diese Vernetzung von IgE−Molekülen auf der Zelloberfläche von Basophilen führt zur Aktivierung der Zellen und Ausschüttung von gespeicherten Mediatorsubstanzen der sekretorischen Granula, wie z. B. Histamin, Heparin, neutrale Proteinasen, saure Hydrolasen und chemotaktische Faktoren. Gleichzeitig werden sekundäre Mediatoren wie Leukotriene und Zytokine als Folge der Zellaktivierung gebildet.

Die aktivierten und degranulierten Basophilen (ca. 30 T. − 100 T. Zellen) werden mit zwei verschiedenen monoklonalen Antikörpern (CD63, Anti−IgE−PE), die mit unterschiedlichen Fluorochromen konjugiert sind, angefärbt und durchflußzytometrisch bestimmt.

Methode: Durchflußzytometrie
Material:1. Heparinblut innerhalb von 24 h nach Entnahme ins Labor (Postversand möglich).
2. Lieferung des Allergens bei Testung von (nicht modifizierten) natürlichen Allergenen (z.B. Medikamente, Baustoffe, Schmierstoffe, Farbstoffe, Pflanzen, Kosmetika, Chemikalien)
3. Bei Testung bestimmter modifizierter, industriell hergestellter Einzelallergene (z.B. Nahrungsmittelallergene, Inhalationsallergene, Latex, Nahrungsmittelzusatzstoffe usw.) Anforderung durch den Laborauftrag.


Weitere Anforderungen: Patienten sollten 48 h vor der Blutentnahme keine Antihista- minika mehr erhalten, Kortikosteroide sollten seit mindestens 2 Wochen abgesetzt sein.

Diagnostik: Standardisiertes Testverfahren zur
  • Bestimmung des Soforttyps (Typ−I−Reaktion / spez. IgE ) der Allergien. Bitte Vorgabe der zu diagnostizierenden im Handel erhältlichen Allergene (Liste der Allergene anfordern)
  • Testung von Naturallergenen (direkte Einwirkung von sehr wahrscheinlichen allergenen Substanzen, Präparaten, Medikamenten auf basoph. Granulozyten s.o.).
  • Reduzierung der Provokations-Teste bei Anwendung von industriell hergestellten Einzelallergenen und natürlichen Allergenen
  • Therapiekontrolle nach Immuntherapien (z.B.Hyposensibilisierung, Immunstimulations-Faktor-Therapie)


Auswertung:
Ausgewertet wird der Prozentsatz an aktivierten basophilen Granulozyten. Hierbei werden im Diagramm die Zellen mit starker IgE-Expression eingegrenzt. Es wird dann der Prozentsatz an Basophilen bestimmt, die das Aktivierungsantigen gp53 (CD63) exprimieren.

Grenzen der Methode:
  • Blutproben älter als 28 Stunden
  • Therapie der Patienten (Antihistaminika, Kortikosteroide)
  • In einigen Individuen (sehr selten) können basophile Granulozyten von dem im Test eingesetzten anti-IgE-Antikörper nicht erkannt werden.

Literaturhinweise können abgefordert werden.